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Was die Bedürfnisse der Gen Z für das HR-Controlling bedeuten

Die Millennials sind mittlerweile so gut wie im Berufsleben angekommen, da steht schon die nächste Generation in den Startlöchern: Gen Z.

 

Vieles hört man über die nach 1997 geborenen – Berufswunsch Influencer oder YouTuber, keine Motivation und generell so verwöhnt, dass mit niemandem etwas anzufangen ist. Doch welche Erwartungen hat die Gen Z wirklich an die Arbeitswelt und Arbeitgeber? Eine Studie von Zenjob aus dem Jahr 2022 geht dieser Frage auf den Grund.

 

Werte und Wünsche im Wandel

Die Gen Z befindet sich im Spagat zwischen Sicherheit und Selbstbestimmung. Anforderungen, die früher klar zu bestimmen waren, können so nicht mehr verallgemeinert werden. Junge Arbeitnehmer müssen von Unternehmen mehr als Individuum mit eigenen Bedürfnissen gesehen werden, als vielleicht ihre Vorgänger. Das ist zum Einen eine Herausforderung an Führungskräfte, aber auch der Arbeitgeber selbst muss seine Strukturen und Planung dahingehend anpassen.

 

Work-Life-Balance: Flexibilität oder Struktur?

Die Gen Z definiert ein komplett neues Verständnis von Work-Life-Balance. Bedeutet es für viele eine strikte Trennung zwischen Beruflichem und Privatem, so stellt sich für junge Arbeitnehmer nichts gegen Work-Life-Blending. Konkret bedeutet das, dass zwar auch die Gen Z gerne Beruf und Privat trennt, allerdings nichts dagegen hat, auch an freien Tagen erreichbar zu sein.

 

Das hängt auch mit dem Drang nach flexibler Zeiteinteilung zusammen. 67 % der Befragten ist es wichtig, einen eigenen Arbeitsrhythmus zu finden. Dennoch spalten sich die Meinungen, wenn die Frage nach festen Arbeitszeiten konkreter wird. Flexibilität mag zwar schön sein, birgt aber vor allem für Berufseinsteiger Risiken durch das hohe Maß an Selbstorganisation und Zeitmanagement.

 

Im Gegensatz zu Workaholics aus der Gen Y, streben junge Leute nicht mehr zu sehr nach Karriere. “Arbeit definiert uns nicht, sie bereichert das Leben.” Der Job wird zur Sicherheit in einem erfüllten Leben und erfüllt nicht das Leben. Daher wundert es nicht, dass 68 % der Befragten Beruf und Privatleben nicht vermischen wollen.

[…] im Wettbewerb um Talente zählt am Ende das Gesamtpaket, welches neben weichen Faktoren und „gutem Gehalt“ auch Arbeitszeitmodelle und Urlaub beinhaltet. – Hanns-Dirk Brinkmann, CEO Software4You Planungssysteme GmbH

Geld spielt (k)eine Rolle

Auch wenn der jungen Generation das Miteinander und die Work-Life-Balance wichtig sind, so ist der wichtigste Punkt nach wie vor ein gutes Gehalt. Besonders in Zeiten von Inflation und Krisen, wird auch Berufseinsteigern bewusst, dass klassische Benefits wie Obstkörbe und Firmenfeiern keine Wohnung finanzieren. Der Trend geht hin zur Bewerbung beim Arbeitnehmer. Die Außendarstellung der Unternehmen wird immer wichtiger, das Gehalt Thema Nummer 1.

 

Wenig verwunderlich ist daher auch Platz 2 “Ehrlichkeit und offene Kommunikation”. Gesagt ist nicht gleich getan. Die Gen Z möchte wissen wo sie steht und was sie erwartet. Auf den hinteren Rängen tummeln sich derweil flache Hierarchien, Firmenfeiern und Diversität in der Belegschaft.

 

Favorit: Der Mittelständler

Alles oben Genannte vereint eine Unternehmensform besonders: Der klassische Mittelständler. Familiärer Umgang, Struktur und Begegnung auf Augenhöhe. Vor allem aber: Sicherheit!

 

Aus diesem Grund sind Start-Ups im Ranking weit nach unten gerutscht. Kündigungswellen und Sparmaßnahmen schaden der Attraktivität, sodass nur noch 13 % (10 % weniger als im Vorjahr) Interesse an der Arbeit im Start-Up haben.

 

Trotz allem findet sich auch ein großes Interesse an Selbstständigkeit – 21 % der Befragten können sich vorstellen, diesen Weg zu gehen. In Großkonzernen sehen sich hingehen nur 17 % der jungen Arbeitnehmer.

 

Was die Bedürfnisse der Gen Z für das HR-Controlling bedeuten

Die laut Zen-Studie wichtigste Eigenschaft des Arbeitgebers ist für die Gen Z „gutes Gehalt“. Diesen Wunsch sollte man allerdings nicht allzu eindimensional interpretieren, im Wettbewerb um Talente zählt am Ende das Gesamtpaket, welches neben weichen Faktoren und „gutem Gehalt“ auch Arbeitszeitmodelle und Urlaub beinhaltet.

 

Um den Bedürfnissen der Gen Z gerecht zu werden, müssen Arbeitgeber folglich flexiblere Angebote in den Bereichen Arbeitszeit, Urlaub und Vergütung machen. Wir werden also in der Zukunft ein (noch) höheres Maß an Individualität und damit auch Komplexität in der Personalkostenplanung und dem weiteren HR-Controlling sehen. Da sich die Angebote der Unternehmen unterscheiden werden, diese also auch mit Blick auf das Unternehmen individueller werden, benötigt man in der Zukunft noch mehr als heute ein flexibles und schnell anpassbares System für Planung und HR-Controlling, wie 4PLAN HR.

 

Kennzahlen in Bezug auf die Gen Z

Weiterhin müssen Kennzahlen neu definiert werden, um Vergleichbarkeit sicherzustellen. In einer Zeit, in der jeder Mitarbeiter 30 Tage Urlaub im Jahr hatte (Teilzeit analog), konnte man diesen Aspekt bei der Ermittlung von FTE oder Aufwand pro FTE ignorieren. Sobald Mitarbeitende wählen können, ob sie 30 oder 40 Tage Urlaub haben möchten, muss dies in der Entgeltplanung und FTE-Berechnung berücksichtigt werden. Das gilt auch für weitere Angebote wie Sabatticals, alternative Entgeltbestandteile, etc.

 

Fazit

Wir müssen das HR-Controlling für die Gen Z zwar nicht neu erfinden, wohl aber müssen wir es flexibler gestalten und anpassen. Die zunehmende Bedeutung weicher Faktoren (Diversität in der Belegschaft, soziale Werte, nachhaltiges Handeln) werden dazu führen, dass diese in das HR-Controlling einfließen. Das Personalwesen muss entsprechende Ziele setzen, Maßnahmen durchführen und deren Erfolg HR-controllen.

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